von Tine Nordloh und Nina Riede
Obwohl wir alle erst seit knapp einem Jahr in die (Un)Tiefen und Geheimnisse der spanischen Kommunikation eingeweiht waren, strotzten wir nur so vor Mut, den Schritt ins Ungewisse und den Sprung ins kalte Wasser zu wagen und uns zehn Tage in spanischen Gastfamilien einzunisten.
Nach einer langen, anstrengenden und nahezu katastrophalen Anreise per Flugzeug und zuletzt per Zug von Barcelona nach Ripoll wurden wir äußerst freundlich von unseren "Familien" und AustauschschülerInnen empfangen, bei denen wir die bevorstehende Zeit verbringen sollten. Jeder hoffte natürlich auf eine oder einen sympathische(n) SpanierIn, und jeder, wirklich jeder war froh (bis auf Paul), dass er nicht zu dem sich äußerst seltsam verhaltenden, leicht irre wirkenden Gomez musste. Doch auch Paul hatte eine angenehme Zeit in dem zwischen zwei Bergen versteckten Dörfchen Ripoll. Das sagte er danach jedenfalls! Der Zeitpunkt, sich von den anderen Deutschen zu trennen und mit den Spaniern mitzufahren, rückte unaufhaltsam näher, und schließlich nah-men wir voneinander Abschied.
Doch schon am nächsten Morgen trafen sich alle in der Schule wieder, um ein wenig am Unterricht teilzunehmen, und eigentlich wirkten auch alle noch sehr lebendig, gesund und zufrieden. Selbst Don Carsten war wieder zu Kräften gekom-men, obwohl er Ninas Koffer durch halb Barcelona schleppen musste, da er ja ein echter Gentleman ist. (Danke noch mal!) Auch Tine möchte sich an dieser Stelle bei Paul bedanken, da sie ohne seine Hilfe wahrscheinlich gar nicht oder ohne Koffer angekommen wäre! In den folgenden spannenden zehn Tagen bekamen wir vielerlei verschiedene Eindrücke von der spanischen Kultur, indem wir einerseits Barcelona erkundeten, andererseits durch das Dali-Museum schlenderten und letztlich sogar im spanischen Fernsehen zu sehen und im spanischen Radio zu hören waren. (Danke an unsere Pressesprecher Nina und Lars!) Sogar Senõra Aldag bekam die einmalige Chance, im spanischen Radiobusiness Fuß zu fassen, doch sie war so nervös, dass sie bei einem Handyklingeln mit ihrem Fotoappa-rat telefonieren wollte und schließlich nur noch nach "Herrn Carsten" wimmerte. (Kann ja jedem mal passieren!)
Alles in allem war es ein äußerst spaßiger Austausch, bei dem man sich immer voll und ganz auf unsere Lehrer Frau Aldag und Herrn Bruhns verlassen konnte, ohne die Tine und Nina wahrscheinlich am letzten Abend, den wir in Barcelona verbrachten, von angeblichen Franzosen verschleppt worden wären, hätten sie nicht in der Kneipe, in der sich Frau Aldag und Don Carsten aufhielten, Zuflucht gefunden. Wie nicht anders zu erwarten, saßen am nächsten Tag alle (natürlich vollzählig!) erschöpft, aber auch voller Vorfreude auf zu Hause, um viele neue Erfahrungen reicher, im Flugzeug und flogen entspannt dem Bremer Flughafen entgegen, wo sie dann von den schon fast ungeduldig wartenden Eltern empfangen und ins gute, alte Wildeshausen geleitet wurden.