A C H T U N G !
Dies ist eine Seite der alten Internetpräsenz des Gymnasiums Wildeshausen mit Stand vom Schuljahr 2011/2012.
Sie erfüllt ausschließlich einen dokumentatorischen Zweck.
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Nordwest-Zeitung (Lokalausgabe "Oldenburger Kreiszeitung"), 31.05.2003
Wildeshausen. Da gibt es das "zweite Buch der Gilde", den "Gilde-Rap" oder auch die "Gilde und die Feuerwehr". Der Bezug zum 600-jährigen Bestehen der Wildeshauser Schützengilde ist hier wahrlich nicht zu übersehen. Doch allein mit dem Jubilar wollte das Gymnasium Wildeshausen seine Projektwoche ab kommenden Montag, 2. Juni, nicht gestalten. Es erweiterte seinen Blick auf jene Epoche, in der die Wildeshauser Schützengilde von 1403 entstanden ist: die Renaissance. Entstanden ist daraus ist der Titel "Die Gilde schaut über die Mauer". Dahinter verbergen sich Themen wie der Bau einer Sonnenuhr, die Pest, ein Foltermuseum oder auch "1492 - Konrad aus Wildeshausen entdeckt die neue Welt" und "Vom Liebessonett bis zur SMS".
Fast 40 klassen- und fächerübergreifende Projektgruppen, von Pädagogen, Schülern oder Eltern geleitet, befassen sich von Montag, 2 Juni, bis Freitag, 6. Juni, mit Themen rund um die Stadt, die Gilde und die Renaissance. Bereits vor den Osterferien haben die Schüler aus dem kreativen Angebot ihre Lieblingsprojekte ausgewählt, heißt es seitens des Gymnasiums. "Wir hoffen auf eine spannende Woche, die uns viel Vorbereitung gekostet hat, aber Unterricht und Schulleben auch einmal in ganz anderer Form aufnimmt und von der wir uns eine ganze Menge versprechen", umreißt Lehrerin Ulrike Hartmann vom Vorbereitungsteam die Zielsetzung.
Welche Entdeckungen der Blick über die Mauer gebracht hat, können alle Interessierten am Sonnabend, 7. Juni, live erleben. Dann lädt das Gymnasium von 9.30 bis 14.30 Uhr im Schulzentrum an der Humboldtstraße auf einen nachgebauten Wildeshauser Marktplatz ein. An zahlreichen Ständen zeigen die Projektgruppen die Ergebnisse ihrer Arbeit. Zudem gibt es ein großes Bühnenprogramm bei diesem "Renaissance-Trubel". Dieses Schulfest kündigt das Gymnasium als einen tiefen Einblick in das "pralle Leben des Spätmittelalters und des Gildefestes" an.
Nordwest-Zeitung (Lokalausgabe "Oldenburger Kreiszeitung"), 04.06.2003
Wildeshausen. Bananenkisten türmen sich direkt neben dem Eingang des Gymnasium Wildeshausen. Aus einigen bauen Schülerinnen und Schüler eine Mauer, die mit Packpapier beklebt wird. Es riecht nach Tapetenkleister. Daneben liegt ein fast fertiger Torbogen, der stark an die Front des historischen Rathauses erinnert.
Die Mauern und das Rathaus werden den Rahmen des Marktplatzes bilden, der zum Abschluss der Projektwoche am Sonnabend aufgebaut wird. In fast 40 Gruppen arbeiten die Schülerinnen und Schüler klassenübergreifend in der ersten Juniwoche an verschiedenen Projekten zum Thema "Die Gilde schaut über die Mauer". Das 600-jährige Bestehen der Schützengilde habe den Anlass gebildet, sich mit der Welt der Renaissance, in der die Gilde gegründet wurde, auseinander zu setzen, teilte Horst Strömer, Lehrer am Wildeshauser Gymnasium, mit.
Einige Gruppen befassen sich direkt mit der Gilde: Sie schreiben unter anderem das "Zweite Buch der Gilde", in dem verschiedenste Anekdoten über die Gilde zusammengefasst werden.
Vor dem Schulgebäude wird gesägt, geklebt und geschraubt. Etwa 30 Schüler bauen jeder eine Armbrust. Auf der Abschlussveranstaltung werden sie an einem Wettschießen mit kleinen Armbrüsten teilnehmen. Dabei werde darauf geachtet, dass sie nicht in Konflikt mit dem neuen Waffengesetz kämen, sagte Helga Manschke, die das Projekt mit betreut. "Wir werden uns auch noch intensiv mit diesem Gesetz auseinander setzen", fügte sie hinzu.
Aber auch Themen, die nicht im Zusammenhang mit der Gilde stehen, werden bearbeitet: Fünf Schülerinnen in wallenden Renaissance-Kleidern proben Schrittfolgen für eine Modenschau: einige Tanzschritte, drehen, Knicks zu Renaissance-Musik. Aber auch zum Teil selbst geschneiderte Mode von heute wird präsentiert.
Einige Räume weiter entsteht das Modell einer Inka-Siedlung: Eine Landschaft aus Ton, Gebäude, Bäume sowie eine hölzerne Brücke, die einen Fluss überspannt. Diese Gruppe befasst sich mit der Entdeckung der neuen Welt und deren Folgen.
Die Folter ist das Thema einer anderen Gruppe. Die Schüler recherchieren im Internet über Foltermethoden, die Geschichte der Folter und Folterinstrumente: Auf den Tischen liegen Abbildungen von Daumenschrauben, einem Brustreißer oder einem Verhörstuhl. Diesen Stuhl, dessen Sitzfläche und Lehne mit Nägeln gespickt sind, bauen einige ihrer Mitschüler nach. Früher wurde unter diesem Stuhl während der Verhöre ein Feuer angezündet.
Wildeshauser Zeitung, 04.06.2003
Wildeshausen. Buntes Treiben herrscht zurzeit im wahrsten Sinne des Wortes im Gymnasium Wildeshausen. Beim Betreten des Gebäudes laufen einem anstatt normaler Schüler Jongleure, Kostümierte und Bastler über den Weg.
Grund dafür ist die Projektwoche unter dem Motto "Die Gilde schaut über die Mauer", die seit Montag alle Beteiligten auf Trab hält. In fast 40 Projektgruppen bereiten sich hier Schülerinnen und Schüler auf das Jubiläumsgildefest vor, um mit einer Präsentation ihrer Ergebnisse am Sonnabendvormittag Interessierten einen gelungenen Start in das Fest zu ermöglichen.
So fertigen einige SchülerInnen momentan auffällige Kostüme der Renaissance selbstständig an, die sie dann in einer Modenschau vorführen werden, in der neben den selbsthergestellten auch von einem Kostümverleih geborgte Kleider vorgeführt werden. Auch Fotos mit den Models sollen dann gemacht werden, die für einen kleinen Obulus an die Projektgruppe zum Finanzieren der Stoffe erstanden werden können. Ebenso bunt geht es bei den "Akrobaten, Jongleuren und Gauklern" zu. Um ordentlichen Applaus zu ernten, proben sie immer wieder kleine Kunststücke auf dem Einrad oder auch mit Jonglierbällen, -keulen oder -tüchern. Neben diesen augenfälligen Projekten, zu denen u.a. der Bau des Marktplatzes oder von Armbrüsten gehört, gibt es die unterschiedlichsten Arbeiten, eher im Hintergrund. Unter der Leitung von Hartmut Berlinicke werden z.B. Flugblätter bedruckt, eine andere Gruppe beschäftigt sich mit Themen vom Liebessonett bis zur SMS, und wieder andere wollen das Leben in der Gilde möglichst nahe bringen. In Dialogen werden am Sonnabend verschiedene Bereiche der Geschichte sowohl komisch als auch möglichst kritisch dargestellt, während an einer Stellwand Bilder zu den Themen gezeigt werden, die der Projektgruppe von der Wildeshauser Zeitung zur Verfügung gestellt wurden.
Nordwest-Zeitung (Lokalausgabe "Oldenburger Kreiszeitung"), 10.06.2003
Wildeshausen. Die Entscheidung fiel schwer. Die Besucher empfing ein derart vielseitiges Angebot an Ständen und Aufführungen, dass sie kaum wussten, was sie sich zuerst anschauen sollten. Forum, Schulstraße und Schulhof im Wildeshauser Schulzentrum hatten sich am Sonnabend in einen mittelalterlichen Marktplatz verwandelt. Das Gymnasium stellte die Ergebnisse der diesjährigen Projektwoche vor. Die stand, passend zum 600-jährigen Jubiläum der Schützengilde, unter dem Thema "Renaissance", der Zeit, in der die Gilde gegründet wurde.
Die Verbundenheit zwischen Schule und Gilde zu dokumentieren und einen Beitrag zum Gilde-Geburtstag zu leisten, nannte Schulleiter Ralf Schirakowski als Absicht der Projektwoche. Aus diesem Grund waren auch General Franz Duin, Oberst Heinrich Nuxoll, Schatzmeister Udo Apeler, Adjutant des Generals, Dieter Hellbusch, Adjutant des Oberst, Heiner Ahlers und dem Chef des Protokolls, Willi Möser, am Morgen anwesend und betrachtete die Projekte.
Zu entdecken gab es viel. Auf drei Bühnen stellten die Schüler das Erarbeitete vor. Das Repertoire reichte von Theater und Tanz über Musik und sportlichen Vorführungen bis zu einer Modenschau und einem Schwertkampf.
Daneben buhlten die verschiedenen Stände, an denen es beispielsweise um Pflanzenkunst, Hexerei, Inkas und Azteken oder Naturkosmetik ging, um die Gunst der Zuschauer. Und die hätten sich schon "Vierteilen" müssen, um wirklich alles angemessen zu besuchen. Bei der Fülle von rund 40 Projekten habe sich das aber nicht anders gestalten lassen, meinte Lehrer Horst Strömer.
Für Irritationen sorgte die Anordnung der Projekte. War doch beispielsweise der "Liebesraum", in dem man eine Foto-Love-Story und prominente Liebespaare an Stellwänden betrachten konnte, benachbart zur Folterkammer, aus der grausige Schreie ertönten. Romantische Atmosphäre konnte in dieser Nachbarschaft kaum aufkommen.
Viel Aufwand wurde in einem Film-Projekt betrieben, bei dem es um die unerwünschte Beziehung eines Knechtes zu einer Wirtstochter ging. Bis zu zehn Stunden pro Tag habe man gedreht, erzählte Daniel Kolloge. Auch Kritik an der Gilde übten einige Gymnasiasten: So hingen vielerorts Plakate, die proklamierten: "600 Jahre Gilde ohne uns", flankiert von einem weiblichen Trommler, in der realen Gilde undenkbar.
Wildeshauser Zeitung, 10.06.2003
Wildeshausen. Sonnabendvormittag war es endlich soweit: Die Projektwoche am Gymnasium Wildeshausen war beendet und somit konnte alles, was zuvor eine Woche lang erarbeitet worden war, im Rahmen eines kleinen Festes vorgestellt werden.
Etliche Verwandte, Freunde und Bekannte der Schülerinnen und Schüler nutzten diese Gelegenheit und ließen es sich nicht nehmen, dem in der Pausenhalle des Schulzentrums nachbebauten Wildeshauser Marktplatz einen Besuch abzustatten. Unter dem Motto "Die Gilde schaut über die Mauer" gab es hier viel Interessantes zum Thema Schützengilde in Wildeshausen und der Renaissance zu erfahren.
So betrat man den "Marktplatz" gleich durch ein mit Pappe und viel Kreativität nachempfundenes Rathaustor, hinter dem einen dann neben Vorführungen vom "Tanz mit dem Zylinder" über den fiktiven Auswanderer "Konrad aus Wildeshausen" bis zum Jonglieren auch Verkaufs-, Probier- und Schaustände aller Art erwarteten.
Für alle Gilde- oder Wildeshausen-Begeisterte gab es hier Wissenswertes über Wildeshausen zur Zeit der Renaissance nachzulesen, während andere, wie zum Beispiel Bürgermeister Franz Duin, vor der Inquisition, die gleich bei dem "Foltermuseum" zu finden war, verurteilt wurden. "Hier komme ich nicht mehr her, hier wird man nur zum Schuldigen gemacht", scherzte er, nachdem er bemerkte, dass er selbst mit den besten Argumenten keine Chance vor dem harten Gericht hatte.
Besondere Mühe hatten sich auch die Beteiligten mit dem Projekt für "Mittelalterliche Kräuterkunde" gegeben. Schlichtweg begeistert waren hier die Schaulustigen von den verschiedenen Sachen, die zum Probieren angeboten wurden, wie etwa "Holundersekt", "Wildkräutersalat" oder"kandierte Rosenblätter". Kein Wunder also, dass manches Mal die Frage nach den Rezepten für die selbst hergestellten Köstlichkeiten aufkam.
Weiterhin sorgte auch ein Kuchenverkaufsstand für das leibliche Wohl der Gäste. Hier konnte man sich kurz von den Eindrücken erholen, bevor es weiterging zu neuen Ständen und Vorführungen. Bei bestem Wetter waren auf dem Schulhof Stehtische caféartig angeordnet, von denen aus man gleich beim Schießen um die Würde des "Schulkönigs" zuschauen konnte, das mit eigens in der Projektwoche hergestellten Armbrüsten stattfand.
Die beste Gelegenheit also, sich auf den Trubel des darauf folgenden Gildefestes vorzubereiten.