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Dies ist eine Seite der alten Internetpräsenz des Gymnasiums Wildeshausen mit Stand vom Schuljahr 2011/2012.
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Aus dem Deutschunterricht:
ZiSch-Projekt "Kinder!! - Nein danke?"

Der Kaffee ist geblieben

Integrative Wochenbettpflege / Väter gehören zur Einheit

Von Dörte Bahrs, Maike Truels und Sina Andrzejewski

   Endlich Pause. Die Krankenschwestern haben sich redlich eine ruhige Minute verdient, bevor sie erneut zu ihrem alltäglichen Stress zurückkehren müssen. Gerade wollen sie sich ihren Kaffee einschenken,da ertönt wieder lautes Geschrei aus dem Säuglingszimmer. Kaum fängt ein Baby in seinem kleinen Bettchen an, zu schreien, ist das ganze Zimmer in Aufruhr. Die Schwestern eilen den langen, weißen Flur entlang, um die auf der großen Trage liegenden Kinder zu ihren Müttern zu bringen. Denn die Kleinen wollen wie immer im vierstündigen Abstand gestillt werden. - Doch ist das heute immer noch so?

   Im Laufe der Zeit hat sich in vielen Krankenhäusern einiges geändert. Um mehr über die Arbeit zu erfahren, besuchten wir das Wildeshauser Krankenhaus Johanneum. Dort informierte uns eine Mitarbeiterin der Pflegedienstleitung. Heute arbeiten die Säuglingsstationen in den Hospitälern unter ganz anderen Bedingungen als früher. So wurde in Wildeshausen die so genannte integrative Wochenbettpflege eingeführt, die einen verbesserten Umgang von Mutter und Kind zum Ziel hat. "Heute ist es für uns Krankenschwestern sehr wichtig, die Mütter in den ersten Tagen zu unterstützen und ihre Fragen so gut wie möglich zu beantworten, damit sie den richtigen Start in das wahrscheinlich wichtigste Kapitel ihres Lebens schaffen", erläutert Schwester Marianne. Jede Mutter entscheidet selbst, wie viel Zeit sie am Tag mit ihrem Kind verbringen will.

   Zur eigenen Erholung können die Mütter jederzeit die Babys in das Neugeborenenzimmer bringen, wo sie von den Pflegerinnen versorgt werden. Dort herrschen vor allem Ruhe und Wärme. Die Sonnenstrahlen gleiten über die kleinen Betten bis hin zum Wickeltisch. An dem direkt angeschlossenen Zimmer mit Blick zu den Kindern können die Schwestern ihren Kaffee trinken und sich leise unterhalten.

   Sobald Ruhe eingekehrt ist, verlassen die Schwestern das Neugeborenenzimmer, um in den Zimmern der Mütter nach dem Rechten zu schauen. Diese können währenddessen in dem kleinen gemütlichen Frühstücksraum gemeinsam ihren Kaffee trinken und ein wenig miteinander reden. Das soll vor allem die Gemeinschaft der Mütter stärken und ihnen zu einer selbstbewussten Lebenseinstellung verhelfen.

   Ihre positiven Eindrücke beschreiben uns auch die Mütter.Eine von ihnen - Heike Schimanski - hat ihren Sohn Fin-Eric einige Tage vor unserem Besuch zur Welt gebracht; sie erzählt glücklich: "Die Betreuung hier ist hervorragend. Wir lernen mit Hilfe der Schwestern die ersten Handgriffe im Umgang mit unserem Kind." Und die Väter werden voll mit einbezogen. Das ist in der integrativen Wochenbettpflege wichtig - sie gehören mit zur Einheit.

   In Schweden ist es den Vätern möglich, auf eigene Kosten ebenfalls im Krankenhaus bei ihren Familien zu übernachten. Das sei in Deutschland noch nicht der Fall, jedoch könne der Vater den ganzen Tag in dem Krankenhaus verbringen und gemeinsam mit seiner Frau die Versorgung des Neugeborenen erlernen.

   Nach unserer Meinung hat sich die Betreuung der Kinder und ihrer Eltern in den Krankenhäusern wesentlich verbessert, wenn wir sie mit den Verhältnissen früher vergleichen. Vieles hat sich geändert - nur der Kaffee ist geblieben.

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