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Aus dem Deutschunterricht:
ZiSch-Projekt "Kinder!! - Nein danke?"

"Es kam ganz unverhofft"

Aus dem Alltag der Hebamme Heike Königs in Wildeshausen

Von Melina Thoma, Christin Scheve

   Stille. Kein Laut ist in dem sonst so belebten Haus zu vernehmen. Ruhig liegen die Zimmer im Erdgeschoss, dem Zentrum des Geburtshauses; sie sind alle in hellen Farben gestaltet. Seit Juli 2001 ist das Wildeshauser Geburtshaus der seit sechs Jahren selbstständigen Hebamme Heike Königs eine gern gesehene Alternative zum sterilen Krankenhausleben. Mehr als 50 Kindern verhilft sie pro Jahr bei einer Hausgeburt auf die Welt. Feste Arbeitszeiten gibt es nicht. Einsatz rund um die Uhr.

   Seit es das Geburtshaus gibt, können Mütter auch in der Kreisstadt Wildeshausen ihr Kind in häuslicher Atmosphäre mit individueller Betreuung zur Welt bringen. Es ist ein lang gehegter Traum, den sich die Hebamme damit erfüllen konnte. Doch allein eine gemütliche Umgebung reicht noch nicht aus, um die Geburt zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen. "Es muss Vertrauen da sein", erklärt Heike Königs.

   Auch die Nachbetreuung ist ein wichtiger Teil der Schwangerschaft. Und um sie sorgfältig durchführen zu können, können junge Eltern für ein bis zwei Tage im Geburtshaus übernachten. Dazu wurde eigens ein kleines Gästezimmer mit eigenem Bad eingerichtet. Ebenso sind eine Küche und eine Waschmaschine vorhanden. "Es ist wichtig, dass sich die Gäste hier wohl fühlen", betont die Hebamme.

   Komplikationen bei einer Geburt, wie das Ausbleiben von Herztönen des Kindes, treten eher selten auf. Auch im Falle einer Fehlgeburt sei es sehr wichtig, dass die Frauen so gut es geht, betreut und psychisch unterstützt werden.

   Um besonderen Schwierigkeiten bei der Geburt auszuschließen, betreut sie keine Risikoschwangerschaften, wie Mehrlingsgeburten. Und Schmerzmittel werden hier weitgehend vermieden - es wird auf natürliche Methoden wie Akupunktur oder homöopathische Mittel zurückgegriffen.

   "Es kam ganz unverhofft", kommentiert die Hebamme den Entschluss für ihre Berufswahl: In ihrer früheren Zeit als Krankenschwester war sie einmal in einem Notfall mit der Geburtshilfe konfrontiert worden; sie wurde gebeten, der gebärenden Frau das Bein zu halten. Von da an fühlte sie sich als Hebamme berufen und begann eine dreijährige Hebammenausbildung.

   Auch im Rückblick auf ihre jahrelange Arbeit hat Heike Königs nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben - sie führt ihren Beruf mit Freude aus: "In einem Krankenhaus kann es leicht passieren, dass eine gewisse Routine aufkommt, was sich bei Hausgeburten jedoch vermeiden lässt."

   Bis jetzt betreute die junge Hebamme in Wildeshausen vorwiegend Spät-Gebärende, die die Situation hinterfragen und die das Erlebnis der Geburt genießen wollen, denn genau das ist es, was Heike Königs vermitteln will.

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